Rat und Stadtbezirksräte

Vorlage - 21-15652  

Betreff: Gleichstellung für beide Seiten: Männerbeauftragter für Braunschweig
Status:öffentlichVorlage-Art:Antrag (öffentlich)
Federführend:0100 Steuerungsdienst   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Soziales und Gesundheit Vorberatung
17.06.2021 
Sitzung des Ausschusses für Soziales und Gesundheit abgelehnt   
Verwaltungsausschuss Vorberatung
06.07.2021    Sitzung des Verwaltungsausschusses -Hybrid-Sitzung-      
Rat der Stadt Braunschweig Entscheidung
13.07.2021 
Sitzung des Rates der Stadt Braunschweig abgelehnt   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Anlage/n

Begründung:

Wer eine echte Gleichstellung von Mann und Frau wünscht, muss dafür sorgen, dass nicht nur Frauen, sondern auch Männer Diskriminierung und Nachteile bekämpfen können, die sich gegen das eigene Geschlecht richten. Gerade im Bereich Sorgerecht und Elternzeit besteht hier auf Männerseite Handlungsbedarf: Wenn Männer von ihrem Arbeitgeber kritisiert werden, weil sie mehr als die zwei „üblichen“ Monate Elternzeit nehmen wollen oder sie nach einer Trennung ihre Kinder nicht so oft sehen dürfen, wie es Vätern und Kindern guttäte, ist ein Vermittler hilfreich. Aber auch häusliche Gewalt gegen Männer ist ein vernachlässigtes Thema. Laut einer Auswertung des Bundeskriminalamts waren im Jahr 2018 18,7 Prozent der Opfer häuslicher Gewalt männlich (ohne Betrachtung der Dunkelziffer). Laut Medienberichten werden derartige Anzeigen von der Polizei oft nicht ernst genommen, eine Anlaufstelle fehlt. Gleiches gilt für sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz: Laut einer repräsentativen Umfrage der Antidiskriminierungsstelle des Bundes von 2015 haben 56 Prozent der Männer eine der im Gesetz genannten Belästigungssituationen im Job bereits selbst erlebt. Ein männlicher Ansprechpartner im Gleichstellungsreferat könnte hier Abhilfe schaffen.

Nicht zuletzt muss erwähnt werden, dass eine Gesellschaft, in der Männer sich mehr für ihre Familie engagieren, auch der Gleichstellung von Frauen immens nützt. Wenn sich die Care-Arbeit zwischen Vätern und Müttern gleichmäßiger aufteilt, eröffnet das nicht zuletzt für Frauen die Möglichkeit, zu einem höheren Anteil bezahlter Arbeit nachzugehen.

Vorreiter ist die Stadt Nürnberg, sie hat seit 2016 einen Männerbeauftragten, die Stelle wurde eingerichtet unter dem damaligen SPD-Oberbürgermeister Ulrich Maly.

 

https://www.bka.de/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/JahresberichteUndLagebilder/Partnerschaftsgewalt/Partnerschaftsgewalt_2018.html;jsessionid=440C8CD4B82174B5B5515574E102569E.live0611?nn=63476

https://www.antidiskriminierungsstelle.de/SharedDocs/Downloads/DE/publikationen/Umfragen/handout_umfrage_sex_belaestigung_am_Arbeitsplatz_beschaeftigte.pdf?__blob=publicationFile&;v=4

 

 

 


 

Der Rat der Stadt Braunschweig möge beschließen:

Die Verwaltung wird beauftragt, die Einstellung eines Männerbeauftragten im Rahmen des Gleichstellungsreferats zu prüfen. Dabei soll geprüft werden, ob eine der bereits vorhandenen Stellen umgewandelt und zu diesem Zweck mit einem Mann besetzt werden kann.

 

 


Anlagen:

keine
 

 

Stammbaum:
21-15652   Gleichstellung für beide Seiten: Männerbeauftragter für Braunschweig   0100 Steuerungsdienst   Antrag (öffentlich)
21-15652-01   Gleichstellung für beide Seiten: Männerbeauftragter für Braunschweig   0150 Gleichstellungsreferat   Stellungnahme

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