Sachverhalt:
Zur Anfrage der Fraktion Die Linke vom 29.01.2019 wird wie folgt Stellung genommen:
Vorausgeschickt wird, dass seitens der Verwaltung zur Beantwortung der Anfrage sowohl die ALBA Braunschweig GmbH als auch die ALBA Recycling GmbH eingebunden wurden. Die Fragen werden wie folgt beantwortet:
Zu 1.) Die in den Gelben Tonnen in Braunschweig gesammelten Wertstoffe werden in der Sortieranlage der ALBA Recycling GmbH in Braunschweig-Watenbüttel gemeinsam mit Wertstoffen aus anderen Kommunen sortiert. Die Sortieranlage verarbeitet zu rund 6 % Material aus Braunschweig. Sie trennt die Fraktionen Weißblech, Aluminium, verschiedene Kunststoffe, Ersatzbrennstoffe und Getränkekartons („Tetrapacks“) und presst diese in Ballen, die zur Verwertung an Verwertungsanlagen weitergegeben werden.
Zu 2.) Zur Ermittlung der Anteile der Braunschweiger Wertstoffe die den verschiedenen Verwertungswegen zugeführt werden, erfolgte im Juni 2014 eine Stichprobensortierung mit ausschließlich Braunschweiger Wertstoffen. Dabei wurden rd. 23,6 % direkt als Ersatzbrennstoff aussortiert. Die Ersatzbrennstoffe wird gemeinsam mit rd. 12 % der Mischkunststoffe, die aufgrund ihrer Qualität nicht für ein Recycling geeignet sind, der energetischen Verwertung zugeführt. Das heißt sie ersetzen hier wertvolle Primärenergieträger wie Gas oder Erdöl z.B. in Heizkraftwerken in denen daraus Strom und Wärme gewonnen wird. Ein Anteil von rd. 8,5 % ist nicht verwertbar und wird gemeinsam mit den Braunschweiger Restabfällen in der Abfallverbrennungsanlage in Staßfurt verbrannt. Rund 56 % sind zum Recycling geeignet.
Diese Recyclingquote aus der Stichprobensortierung in 2014 liegt in der gleichen Größenordnung wie die aktuelle Angabe der ALBA Recycling GmbH, wonach ca. 52 % aller Materialien aus der Sortieranlage zu neuen Erzeugnissen werden.
Es werden daraus z. B. hochwertige Kunststoffgranulate, Kunstfasern, Baumarktprodukte oder auch Müllsäcke produziert. Weißblech wird zu nahegelegenen Stahlwerken geliefert und wieder eingeschmolzen, Ebenso wird Aluminium in Deutschland verarbeitet. Tetrapacks werden in deutschen Papierfabriken zu Kartonagen weiterverarbeitet.
Eine Unterteilung in stoffgleiche Nichtverpackungen und Leichtverpackungen wurde bei der Stichprobensortierung nicht vorgenommen, da dies einen unverhältnismäßig hohen zusätzlichen Sortieraufwand bedeutet hätte und zum Teil praktisch gar nicht möglich ist.
Zu 3.) Zu der Frage, wie hoch der Anteil der Braunschweiger Wertstoffe, die in andere Länder exportiert werden ist, hat die ALBA Recycling GmbH mitgeteilt, dass bis auf PET, dass in England und Bulgarien zu Kunstfasern verarbeitet wird, der Rest der Kunststoffarten im Inland verbleibt. Die Stichprobensortierung 2014 ergab einen PET-Anteil von rd. 4,5 % am Braunschweiger Wertstofftonneninhalt.
Anlage/n: keine
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