Rat und Stadtbezirksräte
Vorlage - 19-10458
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Sachverhalt:
Das Staatstheater Braunschweig erhält jährlich von der Stadt Braunschweig rund 10 Mio. Euro. Nach Angabe der Verwaltung Ds. 18-08139-01 werden für 2019 Personalkosten in Höhe von 28.832.300 Mio. im Wirtschaftsplan des Staatstheaters veranschlagt.
Nun war in einem Artikel im Magazin "Zeit Campus" vom 04.03.2019 zu lesen, dass SängerInnen ohne Festengagement für mittelgroße Partien in Stücken wie La Bohème von Puccini an manchen Opernhäusern eine Gage von 100 Euro pro Vorstellung angeboten bekommen. Der Mindestlohn für SängerInnen im Festengagement beläuft sich nach Angaben des Artikels auf knapp 2000 Euro brutto im Monat. So erzählt ein Sänger in dem Artikel: "Die Verteilung innerhalb des – eigentlich sehr gut finanzierten – Systems Oper funktioniert nicht sauber, das Gehaltsgefälle ist unglaublich groß. Da sind die Techniker, die vergleichsweise gut verdienen, die Orchestermusiker, die auch relativ ordentlich verdienen, und die Choristen, die an vielen Theatern mehr verdienen als junge Solisten, obwohl beide die gleiche Ausbildung haben." (https://www.zeit.de/campus/2019-02/opernsaenger-solist-musiker-gehalt-einkommen-beruf).
Auch wenn die Stadt für die Personalkosten des Staatstheaters nur zu einem geringen Teil verantwortlich sein mag, ist sie doch im Verwaltungsrat und/oder anderen Gremien so weit vertreten, dass sie - auch wenn sie keinen direkten Einfluss ausüben kann - zumindest gut über die herrschenden Verhältnisse informiert sein sollte.
Angesichts steigender Subventionen des Theaters stellen wir nachfolgende Fragen:
1. Wieviel der für 2019 insgesamt veranschlagten rund 28 Millionen Euro werden für die laut Homepage des Staatstheaters im Festengagement befindlichen 13 SängerInnen verausgabt, wie viel für die fest engagierten SchauspielerInnen?
2. Wieviel Gage erhalten die am Staatstheater in Gastfunktion engagierten SängerInnen (laut Homepage des Staatstheaters werden für die Saison 2018/19 sechs Gäste genannt), wieviel für gastierende SchauspielerInnen?
3. Als Zuschauermagnet erweist sich das Jahr für Jahr auf dem Burgplatz in Kooperation mit BS Energy durchgeführte "Burgplatz-Open-Air": Während zu den regulären Vorstellungen Ermäßigungen für SchülerInnen, StudentInnen, RentnerInnen und Erwerbslose angeboten werden, ist dies für die Burgplatz-Aufführungen bislang nicht so. Angesichts eines zahlungskräftigen Sponsors und der hohen Auslastungszahlen ist dies verwunderlich. Ist es aus Sicht der Verwaltung möglich, über den Verwaltungsrat des Staatstheaters (in dem auch städtische Vertreter sitzen) eine Ermäßigungsregelung zu erreichen, wie sie bei den regulären Aufführungen Standard ist?
Anlagen: keine
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