Rat und Stadtbezirksräte
Vorlage - 19-12409
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Sachverhalt:
Beschlusskompetenz
Die Zuständigkeit des Rates ergibt sich aus § 58 Abs. 2 Nr. 1 NKomVG. Die zu benennende Platzfläche liegt geometrisch in zwei Stadtbezirken, sodass die Beschlusskompetenz in diesem Fall von den Stadtbezirken auf den Rat übergeht.
Begründung:
Die Evangelische Stiftung Neuerkerode hat im Zusammenhang mit dem im Mai 2020 anstehenden 150-jährigen Jubiläum der Evangelisch-lutherischen Diakonissenanstalt Marienstift den Wunsch an die Verwaltung herangetragen, die im Zuge der Umgestaltung der Helmstedter Straße direkt vor dem Krankenhaus Marienstift neu entstandene Platzfläche nach Elise Averdieck zu benennen.
Der deutlich abgegrenzte neu geschaffene Platz gehört optisch klar erkennbar nicht mehr zur Helmstedter Straße und kann somit separat benannt werden. Von der Umbenennung ist mit der Ev.-luth. Diakonissenanstalt Marienstift nur ein Anlieger, die Anregerin der Umbenennung selbst, betroffen.
Die als Namensgeberin vorgeschlagene Elise Averdieck (geboren am 26. Februar 1808, gestorben am 4. November 1907 in Hamburg) arbeitete zunächst als Lehrerin und eröffnete eine Vorschule für Knaben, die sie 13 Jahre lang leitete. Aus der Praxis heraus verfasste sie selbst Kinderbücher, weil ihr die angebotenen nicht kindgerecht erschienen. Da sie sich neben der Lehrtätigkeit auch zur Krankenpflege berufen fühlte, ergriff sie im Jahr 1856 die Gelegenheit, ein christliches Krankenhaus zu eröffnen. Elise Averdieck wurde zur Vorsteherin für das „Bethesda“ genannte Krankenhaus gewählt, das sie bis 1881 leitete. Sie wurde Diakonissenmutter und bildete Schwestern und später auch Gemeindepflegerinnen aus. Im Jahr 1870 fassten Mitglieder des ‚Vaterländischen Frauenvereins‘ auch in Braunschweig den Entschluss zur Gründung eines Krankenhauses. Als in diesem Zusammenhang in mehreren bestehenden Diakonissenhäusern vergeblich um Schwestern anfragten, war es Elise Averdieck, die sich trotz der großen Schwesternnot, mit der auch ihr Mutterhaus zu kämpfen hatte, entschloss, zwei ihrer Diakonissen aus Hamburg nach Braunschweig zu entsenden. Am 8. Mai 1870 erfolgte die Weihe des Ev. luth. Diakonissenhauses Marienstift zu Braunschweig. Elise Averdieck ist somit eine der wichtigsten Personen, die die Gründung des Marienstifts ermöglicht haben.
Der Vorschlag zur Benennung des neugestalteten Platzes vor dem Marienstift nach Elise Averdieck weist eine starke historische Verbundenheit sowie einen unmittelbaren lokalen Bezug zur Namensgeberin auf. Elise Averdieck war zu ihrer Zeit eine von sehr wenigen in Führungspositionen tätigen Frauen. Sie hat sich in ihrem Wirken sowohl im schulischen als auch im Sozial- und Gesundheitsbereich durch herausragende Leistungen hervorgehoben. Die Ehrung durch eine Platzbenennung, mit der ein dauerhaftes Gedenken an sie verbunden sein soll, wird seitens der Verwaltung als angemessen erachtet.
Die betroffenen Heimatpfleger wurden beteiligt.
Die Ev.-luth. Diakonissenanstalt Marienstift beabsichtigt, die Platzeröffnung am 10. Mai 2020 mit einer Feierlichkeit zu begehen. Die Platzbenennung „Elise-Averdieck-Platz“ wird mit der Aufstellung des Platzbezeichnungsschildes bzw. mit der Eröffnung des Platzes wirksam.
Beschluss:
„Der Platz vor dem Krankenhaus Marienstift im Kreuzungsbereich der Helmstedter Straße und Georg-Westermann-Allee erhält den Namen
„Elise-Averdieck-Platz“.
Die Platzbenennung wird erst mit der Aufstellung des Platznamenschildes wirksam.“
Anlage/n:
Kartenausschnitt zur Lage des Platzes
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1 | Anlage_EliseAverdieckPlatz (964 KB) |
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