Rat und Stadtbezirksräte
Vorlage - 20-13224-01
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Sachverhalt:
Für den Rat am 19.05.2020 hat die Verwaltung die Vorlage "Grundsatzbeschluss: Zustimmung zur Strategie zur Durchführung des Kulturentwicklunsprozesses (KultEP)" (Drs. Nr. 20-13224) vorgelegt. Hierin wird darauf hingewiesen, dass bei einer längerfristigen Fortdauer der durch die Covid-19-Pandemie bedingten Kontaktbeschränkungen Alternativmodelle zur Umsetzung der partizipativen Elemente des Kulturentwicklungsprozesses entwickelt werden sollen. Folgende Modelle werden vorbereitet:
I. Alternative Verfahrensweisen
1. Arbeitsweise des Beirats
Die erste Sitzung und bei Bedarf auch weitere Sitzungen sollen mittels des städtischen digitalen Kommunikations-Tools Cisco Webex durchgeführt werden. Nach Beschluss der Grundstruktur des Kulturentwicklungsprozesses (Drs. Nr. 20-13224) durch den Rat soll nach dem 19.05.2020 mit der Einberufung der Beiratsmitglieder begonnen werden.
2. Durchführung der Expert*inneninterviews
Vor dem Corona-Hintergrund sollen die Interviews digital stattfinden.
Zu den Auswirkungen der aktuellen Corona-Krise auf den Kulturbereich sollen im Frageleitfaden Ergänzungen vorgenommen werden.
Unmittelbar nach dem Beschluss der Grundstruktur des Kulturentwicklungsprozesses (Drs. Nr. 20-13224) durch den Rat soll nach dem 19.05.2020 mit der Organisation der Interviewtermine begonnen werden.
3. Durchführung der Netzwerkanalyse
Die Netzwerkanalyse ist digital durchzuführen und bleibt so von den Kontaktbeschränkungen der Pandemie unberührt. Zu den Auswirkungen der aktuellen Corona-Krise auf den Kulturbereich sollen im Online-Fragebogen Ergänzungen vorgenommen werden.
Sie soll voraussichtlich Anfang Juni 2020 an den Start gehen.
4. Durchführung der Workshops
Infolge der Corona-Pandemie wird auf große Workshop-Formate vorerst verzichtet werden müssen. Es sollen deshalb kleinere Workshop-Formate unter Einbeziehung von Infektionsschutzregeln durchgeführt werden.
Folgende Veranstaltungsorte kämen hierfür in Frage: Die Stadthalle Braunschweig bietet ein breites Spektrum von Veranstaltungsräumen: Dort stünden nicht nur der Große Saal, der Congress Saal, der Konferenzraum und der Vortragssaal zur Verfügung, sondern auch Backstageräume, die auch als Konferenzräume genutzt werden könnten. An diesem Ort wären theoretisch auch Parallelschaltungen von Workshops in kleinen Gruppen möglich.
Auch das KufA-Haus und die Brunsviga verfügen nicht nur über einen großen Veranstaltungsaal, sondern auch über kleinere Räumlichkeiten, so dass mehrere Kleingruppen parallel agieren könnten.
Für Zusammenkünfte, bei denen Räumlichkeiten benötigt werden, die einen großen Abstand zwischen den Teilnehmer*innen ermöglichen, böten sich hierfür auch Veranstaltungsorte wie der Rote Saal oder der Lokpark an.
Hier können Kleingruppen nach bestimmten Vorgaben an Themen arbeiten und diese jeweils von einem Vertreter oder einer Vertreterin in einer Abschlusssequenz präsentieren. All dies kann auf Video aufgenommen werden, sodass alle Interessierten live und/oder im Anschluss die Diskussion nachvollziehen können.
Nach Vorlage der ersten Berichte (z. B. Kulturförderanalyse), Durchführung der Experten*inneninterviews sowie der Netzwerkanalyse werden im Rahmen einer Stärken-Schwächen-Analyse erste Schwerpunktthemen herausgearbeitet. Hier wird sich zeigen, ob die entsprechenden Themen jeweils bzw. zum Teil eher große Adressatenkreise betreffen oder eher kleinere Gruppen. Analog dazu werden unter Berücksichtigung der jeweilig geltenden Rahmenbedingungen des Infektionsschutzes Beteiligungsformate entwickelt. Kombinationen aus analogen und digitalen Angeboten sollen zum Einsatz kommen.
Generell gilt es jedoch, die Entwicklungen der Vorgaben des Infektionsschutzes abzuwarten. Konkrete Absprachen können erst vorgenommen werden, wenn bezüglich der Teilnehmer*innenzahlen und Abstands- und Hygienebestimmungen gesetzliche Richtlinien festgelegt sind, von denen absehbar ist, dass sie für einen längeren Planungszeitraum Gültigkeit haben.
Sollte auf absehbare Zeit eine Durchführung auch von kleineren "Live-Veranstaltungsformaten" nicht möglich sein, können die Workshops als Videokonferenz durchgeführt werden. Erste Ansätze hierfür hat das Netzwerk Kulturberatung bereits erprobt.
II. Roadmap vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie
Wie in Anlage 1 der Beschlussvorlage (Drs. Nr. 20-13224) dargestellt, liegt dem Kulturentwicklungsprozess nach der Methodik des Netzwerks Kulturberatung eine sequentielle Vorgehensweise zugrunde: Aus den Ergebnissen der Grundlagenermittlung und den Expert*inneninterviews werden die Themen und Zielgruppen der Workshops abgeleitet. Aus der Verschränkung der Ergebnisse der wissenschaftlichen und partizipativen Methoden werden kulturpolitische Leitlinien entwickelt, die zur Beschlussfassung vorgelegt werden.
Auch vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie dient die geplante Roadmap hierfür als Leitfaden. Bei Bedarf gilt es jedoch, flexibel mit unterschiedlichen Ansätzen / Formaten auf die jeweilige Situation zu reagieren.
Beschluss:
1. In Umsetzung des Grundsatzbeschlusses des Rates vom 16.07.2018 (Drs.-Nr. 18-08505) zur Durchführung eines Kulturentwicklungsprozesses in Braunschweig wird der vorgelegten partizipativen Strategie des beauftragten Netzwerks Kulturberatung zugestimmt.
2. Wesentlicher Bestandteil dieser Strategie ist die Besetzung eines Beirates, der den Prozess kritisch-konstruktiv begleiten soll. Die Verwaltung wird beauftragt, für diesen Beirat eine Geschäftsordnung zu entwickeln und den Beirat im Einvernehmen mit dem Netzwerk Kulturberatung zu besetzen.
3. Einer Anpassung der Umsetzung des Kulturentwicklungsprozesses vor dem Hintergrund der Covid-19-Pandemie wird zugestimmt.
Anlage/n:
keine
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