Rat und Stadtbezirksräte
Vorlage - 20-13339
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Sachverhalt:
Die zur Eindämmung der Corona-Pandemie notwendige erfolgte Schließung von Kindertagesstätten, Krippen und Einrichtungen der Schulkindbetreuung hat viele Kinder aus ihrem gewohnten Tagesablauf gerissen. Darüber hinaus stellt die fehlende Betreuungsmöglichkeit der Kinder insbesondere berufstätige Eltern und Alleinerziehende vor teilweise unlösbare Herausforderungen. Die eingerichtete Notbetreuung von Kindern für besondere Berufsgruppen, deren Definition im Laufe der letzten Wochen kontinuierlich angepasst wurde, konnte nur in einigen wenigen Bereichen Abhilfe schaffen. Für diejenigen, die nicht unter die erforderlichen Kriterien für eine Notbetreuung fallen, könnten im Rahmen einer kreativen aber dennoch überaus wichtigen Lösung eventuell kleinere Kitagruppen – gegebenenfalls nur im Außenbereich von Einrichtungen – eingerichtet werden. In Abstimmung mit den Trägern könnten die betreffenden Kinder beispielweise an zwei oder drei Tagen pro Woche für einige Stunden zusammenkommen und dabei mit den Schwerpunkten Stärken und Fördern von sozialem Austausch, Kontakten und Kompetenzen betreut werden.
Veränderte Arbeitsbedingungen, Homeoffice, Angst um den Erhalt des Arbeitsplatzes, Kurzarbeit, wegfallende Kinderbetreuung und Kinder, die unter der Situation von geschlossenen Kindertageseinrichtungen leiden, führen in zahlreichen Familien zunehmend zu psychischen und physischen Belastungen. Oftmals fühlen sich die Eltern mit ihren Problemen und Fragen alleine gelassen – eine in vielen Bereichen als mangelhaft anzusehende Krisenkommunikation lässt diese Zahl kontinuierlich steigen.
Auch wenn viele Eltern die bisherige Zeit durch kreative Lösungen und mit großem persönlichen Engagement gemeistert haben, sorgt die Mitteilung, dass für den Großteil der Kinder die Krippen, Kitas und Einrichtungen der Schulkindbetreuung vermutlich bis zu den erst Mitte Juli beginnenden Sommerferien geschlossen bleiben, für zunehmende Verunsicherungen und Existenzängste. Da bietet zwar die Öffnung der Spielplätze zum 7. Mai eine sehr gerne in Anspruch genommene Abwechslungsmöglichkeit, ist aber auch nicht mehr als ein kleiner Hoffnungsschimmer.
Der am 4. Mai durch das Kultusministerium angekündigte „Phasenplan Kita“ zur schrittweisen Erhöhung der Kapazitäten in der Kinderbetreuung bringt vorerst keine Klarheit für die Eltern, da Ihnen weiterhin wichtige Informationen fehlen. Die Eltern wissen derzeit (Stand: 6. Mai bei der Einreichung dieser Anfrage) weder, ob und wann sie einen Betreuungsplatz in den kommenden Wochen erhalten, noch wie die Betreuungsmöglichkeit schlussendlich für sie aussehen wird. Darüber hinaus bleibt festzuhalten, dass die politischen Gremien in den letzten Wochen nur wenige Informationen und Daten aus der Verwaltung zum Thema Situation in der Kinderbetreuung erhalten haben. Eine realistische Einschätzung der geplanten Phasen und deren Umsetzungsmöglichkeiten wird so faktisch verhindert. Dabei sollte einleuchtend sein, dass die Ratsmitglieder und die Fraktionen momentan unzählige Fragen zu diesen Themen erreichen und Antworten geben müssen.
Eltern brauchen in dieser besonderen Zeit nicht nur Unterstützung, sondern auch Antworten auf ihre vielfältigen Fragen. Und auch die politischen Gremien müssen stets umfänglich informiert sein.
Vor diesem Hintergrund fragen wir die Verwaltung:
- Wie viele Plätze in der Notbetreuung stehen derzeit (im Vergleich zu den regulär vorhandenen Betreuungsplätzen) für die verschiedenen Altersgruppen zur Verfügung, wie sind diese ausgelastet und wie entwickeln sich diese Zahlen nach Einschätzung der Verwaltung bei der Umsetzung des „Phasenplans Kita“, besonders im Hinblick auf die unklaren Vorgaben für den Anspruch auf einen Betreuungsplatz?
- Wie sehen die hygienischen Schutzmaßnahmen in den Einrichtungen aus, lassen diese zusätzliche Notbetreuungsplätze zu und falls nein, mit welchen Maßnahmen können die Schutzmaßnahmen kurzfristig umgesetzt werden?
- Wie unterstützt die Verwaltung die Eltern, wenn diese nicht für eine Notbetreuung in Frage kommen und welche Voraussetzungen werden benötigt, um die in der Einleitung der Anfrage geschilderte Alternative (kleine Kitagruppen, die an zwei bis drei Tagen pro Woche zusammenkommen) umzusetzen?
Anlagen:
keine
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